Einleitung

© Bosc

Pantelis Sabaliotis, griechischer Künstler aus Thessalien und Kosmopolit, starb im Oktober 2011, vor fast genau 10 Jahren. Viel zu früh. Dennoch hinterließ er ein reiches, ein sehr komplexes und ungewöhnlich vielfältiges Werk von 40 Jahren intensiver künstlerischer Tätigkeit. Eine lodernde Flamme, früh erloschen. Als hätte er geahnt, dass seine Zeit begrenzt ist.
Den Menschen, die ihm begegnet sind, die mit ihm befreundet waren, Weggefährten, Familie und vielen, die seine Ausstellungen besuchten, ist er unvergessen. Er war ein besonderer Mensch, ein Künstler aus tiefster Seele, der das Meer und die Musik liebte, ein Philosoph, ein Visionär.
Nicht nur in Griechenland, auch in Deutschland, in Schweden, Frankreich, Finnland, weltweit, hängen Arbeiten von ihm in Wohn- und Arbeitsräumen. Geben Licht und Farbe, einen Anstoß zum Nachdenken, ein wenig Glanz der Unendlichkeit. Man lebt nicht nur mit seinen Werken, sie begleiten tief hinein in die Welt der Träume, in neue Dimensionen …
So wie der „Ouranios Podilatis“, der Geflügelte Radfahrer, der seit Sommer 2020 Stadtwappen von Karditsa ist, dem wichtigen kulturellen und wirtschaftlichen Zentrum in Mittelgriechenland. In Thessalien, einstmals Heimat der sagenumwobenen Kentauren.

Wir laden Sie ein, sich mit uns auf eine Reise zu begeben. Auf den Spuren von Pantelis Sabaliotis. Von seiner Kindheit unter ärmlichsten Bedingungen auf dem Lande bis zu seinen Erfolgen als Dozent, Kurator und Künstler in Berlin. Von seinem Frühwerk, geprägt vom Surrealismus, bis hin zur Wiederentdeckung antiker Techniken wie Enkaustik und der Verarbeitung von Blattgold. Eine Reise durch die Jahrhunderte, von Griechenlands Antike über Mythologie und Meeresleuchten bis hin zur künstlerischen Wahrnehmung des überaus komplizierten Verhältnisses zwischen Mensch und Natur.


Pantelis Sabaliotis hat auf so viele Fragen nach einer Antwort gesucht, die er uns als universale Botschaft in seinem Werk hinterlassen hat. Für das, was ihm selber unbeantwortet blieb, hat er  vielleicht auf seiner letzten Reise endlich Klarheit finden können. Vermutlich in der Form, wie er es sich einst vorgestellt hatte: als geflügelter Radfahrer auf dem Weg zu den Sternen…

Berlin, September 2021

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